Dienstag, 28. Juli 2015

Ankunft

Der Flug nach Colcatta lief ziemlich problemlos. Mit AirBerlin über Nacht nach Abu Dhabi, dann weiter mit Etihad nach Colcatta.
Bei AirBerlin war alles so eng, dass man weder schlafen, noch sich richtig entspannen konnte. Da wir einen Gangplatz gebucht hatten, hatte ich die Möglichkeit meine langen Beine auszustrecken. Die Nacht verbrachte ich also hauptsächlich mit Filmen.
In Abu Dhabi hatte ich nervige 7 ½ Stunden Aufenthalt, die ich dazu nutzte eine oder zwei Stunden zu schlafen. So ging ich frühzeitig zu meinem Gate, da ich wieder erwarten nicht im Flughafen von Abu Dhabi Achterbahn fahren oder ins Kino gehen konnte. Daher war ich auch recht weit vorne als es darum ging an Bord des Fliegers zu kommen. Zu meiner Überraschung machte der Beamte mir ein Kreuz über die Sitznummer und murmelte irgendwas von wegen Upgrade.
Etihad Airways hat ja das Image einer sehr angenehmen Fluggesellschaft und ich kann euch sagen, Business Class auf Arabisch ist sehr geil. Und ja ich hatte ein bisschen schlechtes Gewissen als ich meinem Sitznachbarn von meinen Plänen in Indien berichtete, denn ich weiß, dass „Ein Jahr anders leben“ anders gemeint war.
Im Flughafen angekommen nahm ich meine Tasche in Gewahrsam und konnte dank Handynetz die Eltern informieren und Father Saju anrufen. Er und sein Fahrer luden mich in den mit Plastikschutzbezügen versehenen Jeep ein und schon waren wir mitten in der Großstadt Colcatta.
Der Verkehr dort ist genauso wie man sich es vorstellt. Das Hupkonzert gleicht einem Morsecode zur Verständigung inklusive Begrüßung, Überholen, Vorlassen und Abschied. Das Straßenbild in Colcatta ist von Baustellen, von baufälligen Häusern und Hütten, von großen 4-5 Sterne-Hotels, von Hunden und von Palmen geprägt. Weiter außerhalb werden es mehr Palmen, weniger Hotels und noch mehrMenschen.
Als wir in Kalahrdaya (~heart of art)ankamen, wurde mir Father Thottem vorgestellt. Ich konnte mich schnell duschen (nein, keine Kübeldusche) und dann habe ich mit Saju das äußerst leckere und anscheinend doch nicht so bekömmliche Essen verputzt. Die darauf folgende Nacht war dank des Ventilators erträglich. Father Saju und Father Thottem sind wirklich sehr nett und freundlich. Und trotz sprachlicher Hürden kann man sich hier gut unterhalten.
Das Gelände ist sehr groß. Kalahrdaya besteht aus drei einbetonierten Fischteichen und zwei Feldern. In der Mitte des Geländes stehen sechs Häuser aus Ziegeln. Es ist alles sehr gepflegt, die Küche ist ein Schuppen mit offener Feuerstelle, wo für alle gekocht wird. Unsere Gäste sind meist Journalisten, die Saju interviewen und ihn über das Projekt Kalahrdaya ausfragen. Oder es sind Fathers von der Schule. Einer wird mit mir eine Stunde täglich Bengalisch üben.
Zu unseren Gästen gehören aber auch streunende Hunde, Geckos an der Wand und Ratten im Dach. Wer mich kennt, der weiß, es stört mich nicht im Geringsten. Auch die Mosquitos sind nicht so zahlreich und penetrant wie erwartet.
In der ersten Woche im August werde ich mit dem Unterricht im Kulturzentrum beginnen und in der darauf folgenden Woche werde ich langsam beginnen den Unterricht in der Schule ins Auge zu fassen. Bis dahin hört ihr also erstmal nichts mehr von mir.

Und jetzt die Bilder

Montag, 20. Juli 2015

Aufbruchstimmung

Bald ist es nun soweit, in fünf Tagen sitze ich im Flieger nach Abu Dhabi. Von dort werde ich dann am Mittag des 26.07. nach Kalkutta fliegen.
Ich werde vom Flughafen abgeholt und nach Bakeswar gebracht werden. Meine Mentoren Father Joti und Father Saju werden mir in der darauf folgenden Woche die Umgebung, alle wichtigen Kontaktpersonen, -stellen und die für mich wichtigen Einrichtungen zeigen.
Aber jetzt bin ich erstmal noch in Deutschland, mit der Familie auf Föhr und wir alle sind natürlich aufgeregt. Meine Eltern wahrscheinlich mehr als ich, denn ich bin der Einfachheit halber "nur" voller Vorfreude und möchte los.
Die Tasche ist soweit gepackt und das Gewicht hat noch fünf Kilo Platz nach oben. Die notwendige Technik scheint zu funktionieren, der Rest ist Spekulation. Passt der Steckeradapter? Reicht die Kleidung? Was kann ich alles in Kalkutta selbst kaufen? Habe ich dort überhaupt Internet?
Bei dem Meisten ist es auch nicht schlimm wenn sich das erst in Indien herausstellt, aber es macht Spaß zu spekulieren.

Und so hat jeder seine Erwartungen und Hoffnungen, ob dass alles so eintrifft? Sicher nicht, aber es wird schon gut gehen. Und wenn ihr das nächste Mal etwas von mir zu lesen bekommt, dann habe ich in Indien zumindest manchmal Internet.
Adab! Euer Alex