Mittwoch, 9. Dezember 2015

Der November und das Kalahrdaya Festival

Der November begann nach der letzten Oktoberwoche, die ich zur Genesung genutzt habe, mit normalem Schulalltag. Eine Woche lang bin ich all meinen Tätigkeiten nachgekommen und habe sogar mein Gemeinde-Fußballteam trainieren können. Unser Trainingsziel war das Parish (Gemeinde) Turnier im Dorf Morapay, eine Stunde von Bakeswar entfernt. Unsere Jungs, die bei weitem nicht die Besten waren haben sich tapfer bis in's Halbfinale vorgekämpft doch dort durch Münzwurf verloren.
Während ich in Morapay mein Team gecoacht habe, hat in Bakeswar und Ragupur die Polizei nach mir gesucht. Ich hätte wohl noch ein Formular vom Polizeibüro abholen müssen und habe das  schnellst möglich nachgeholt. Trotzdem waren natürlich alle die von der Polizei befragt wurden hellauf begeistert. Seit der zweiten Novemberwoche haben wir keine Schule, denn das Khali Puja und Diwali standen an. Das Fest für die Göttin Khali ist vom Ritus ähnlich wie Silvester, doch das Ausmaß ist anders.
Das Khali Puja ist vier ganze Tage lang, in denen ununterbrochen geböllert wird.
Das Fest des Lichts, Diwali, in das das Khali Puja übergeht, löst die Knallerei mit Musik und bunten Lichterketten ab, wird aber bei weitem nicht so groß gefeiert wie in Varanasi oder westlicheren Städten.
Nach dieser Woche Ferien begann für die Schüler der St. Pauls Highschool die Prüfungszeit, d.h. für mich bis zum 4.1.2016 keine Schule. Meine Englischklassen im Dhayan Ashram und in Kalahrdaya gingen weiter, daher bot sich mir leider keine Gelegenheit zum Reisen.
Zudem wurde meine Freizeit auch mit Programm gefüllt. Ich nahm zum Beispiel an einer Prozession teil, bei der alle Christen ausgelassen mit Musik, Tanz und Kreuz durch die Dörfer zur großen Kirche in Ragupur marschieren und dort die verschiedenen Gemeinden Musik spielen und tanzen (nicht traditionell). Father Thottem war mit seinen jetzt 81 Jahren in vorderster Reihe dabei und hat zur Freude der älteren Frauen als einziger Jesuit auch ordentlich das Tanzbein geschwungen.
Ein weiteres Highlight war das Schulfest einer großen Karmeliten Highschool (+College), zu der wir eingeladen waren und die für um die 1000 Gäste eine enorme Bühnenshow mit Tänzen, Theater und vielem mehr auf die Beine gestellt hat. Was mich auch gleich zum Hauptevent des Novembers bringt.
Unser großes Kalahrdaya Fesival of Music and Dance fand an 28./29. November und am 06. Dezember statt. Die Vorbereitung der ersten beiden Tage waren schwierig, da dieser Teil des Festivals in einer gemieteten Halle in der Stadt stattfinden sollte. Meine Aufgabe war es die Logistik der Aufbauten und das mehr als chaotische Catering zu organisieren und zu beaufsichtigen. Das Programm war ein hochkarätiger Mix aus Baratanatyam (der Tanz Saju's), anderen Tänzen und Musik. Vier Gurus (in höchsten Maße ehrenswerte Lehrmeister) waren als Künstler eingeladen und haben eindrucksvoll performt. Alles in allem waren diese beiden Tage ein voller Erfolg.
Am zweiten Advent fand das Festival in Kalahrdaya dem Home of Culture and Dance statt. Beim Aufbau wurden ich und drei Arbeiter von Kalahrdaya von den Englisch und Tanz Schülern unterstützt. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen. Die Tanzschüler profitieren auf verschiedene Weise vom Tanz. Zum einen ist er als Hobby und als Sport unterhaltsam, zum anderen lernen die Schueler auch Respekt, Disziplin, Verlässlichkeit und werden generell vernünftiger und ehrlicher. Als ich während der Vorbereitungen bei den Englisch Schülern vorbeischaute, habe ich nach einer Stunde Arbeit keine Ergebnisse sehen können. Stattdessen grinste mich jeder nur blöd an. In der gleichen Zeit haben die Tanzschüler ihre Arbeit erledigt und waren wieder am tanzen. Das soll nicht heißen, dass die Englisch Schüler zu nichts zu gebrauchen sind. Der Vorteil wird jedoch durch die im Tanzunterricht nebenbei erlernten Werte ausgemacht. 
Der dritte und letzte Tag war ein krönender Abschluss des Festivals neben unseren Schülern hat auch die Drumclass, eine Sauntali Gruppe (indischer Volksstamm, berühmt für seinen Tanz) und eine Theatergruppe aus St. Pauls tolle Aufführungen hingelegt.
Die 500 Gäste, darunter (Erz-)Bischöfe, Fathers, Sisters und Bengalis, waren begeistert vom Programm und Fr. Saju erntete viel Lob. Noch wichtiger waren jedoch die nachträglichen Spenden, denn Saju muss erstmal alles aus eigener Tasche bezahlen und dann hoffen, dass die Spenden, die nachträglich von den Besuchern eingereicht werden, reichen.
An dieser Stelle möchte ich auch sie nochmal freundlich auffordern, wenn sie in der Adventszeit einen Betrag für einen guten Zweck spenden wollen, sie diesen Father Saju und seinem Kulturzentrum Kalahrdaya zukommen lassen.
Ich selber spüre von der Adventszeit leider wenig. Zum einen, weil wir sowohl den ersten als auch den zweiten Advent unter anderen Umständen genutzt haben, zum anderen, weil ich im Dezember mit T-shirt unterwegs bin und deshalb der "Winter" noch nicht so richtig in meinen Kopf will. 
Wie eine Indische Adventszeit aussehen kann hat Fabian in seinem Blog 12 Monate indisch leben wunderbar berichtet.
Mein nächster Eintrag kommt im neuen Jahr, deshalb wünsche ich allen Lesern Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


Dienstag, 3. November 2015

Mein Oktober und das Durga Puja

Die Zeit vergeht wie im Flug und der Oktober gehört auch schon der Vergangenheit an. So wie ich im September Blogeintrag gesagt hatte, handelt dieser nun vom Monat Oktober, der so sehr vollgepackt war, dass ich erst jetzt im November die nötige Zeit finde, über die vielen Besuche und Erfahrungen zu berichten.
Beginnen möchte ich mit Dominik, der uns aus der wunderschönen Schweiz besuchen kam. Er schreibt für eine Diözesen-Zeitung und war für drei Tage unser wohlbehüteter Gast. Ich habe ihm also meine drei Arbeitsplätze gezeigt und ich denke, dass Fr. Saju und ich ihm die Aufgabe, die uns in Kalahrdaya gegeben wird, gut dargelegt haben. Im Grunde geht es darum, dass wir der jüngeren Generation kulturelle und schulische Werte und Inhalte vermitteln. Da diese Generation die erste ist, die eine vollständige und mehrschichtige Erziehung bekommt, stellen sich uns da viele Herausforderungen. Um diese Herausforderungen in Augenschein zu nehmen, haben wir zum einen den Pater Provinzial aus Kalkutta und zum anderen einen Angestellten aus des Schatzmeisters der Societas Jesu, Rom zu Gast gehabt. Beide haben natürlich im Gegensatz zu Dominik mehr die Kapelle in Augenschein genommen, deren Fundament nun abgeschlossen ist.
Jetzt wo Saju einen Monat im Lande war (er ist gestern wieder in den Flieger gestiegen), haben eine Freundin aus Chennai und ein Father aus Bangalore die Zeit genutzt und mit Saju an ihrem PHT (also Master?) in dem Tanz gearbeitet, den sich Saju zur zweiten Lebensaufgabe gemacht hat. Father Raj aus Bangalore, der eine Woche nach der Frau aus Chennai kam, war gegen Ende Oktober eine ganze Woche ein guter Teil unseres Teams, während Father Thottem die Durga Puja Woche auf Exerzitien war. Bevor ich jetzt zum größten Fest (-> „Puja“) Kolkatas komme, möchte ich noch Poly erwähnen. Poly hat vor drei Wochen einen Musikauftritt vor versammelter Mannschaft im Facebook Hauptquartier  im Silicon Valley gehabt. Sein Instrument, die Mohenna Veena, ist eine Gitarre mit 22 Seiten, die nur 5 Menschen in Indien besitzen und spielen können.
Poly, ein alter Studienfreund von Saju kam von Amerika nach Kolkata um sein Instrument, dass während der langen Reise beschädigt worden war, zu reparieren. Denn nur ein Mann in Delhi und ein Greis in Kolkata können das Instrument reparieren, welches, wie jedes andere der Art auch, inklusive Resonanzkörper aus einem Stamm geschnitzt ist und dessen Herstellung 13-14 Jahre dauert. Ich hatte die Ehre das Instrument einen ganzen Abend lang spielen zu können und mit meiner Gitarre und ihm ein wenig zu jammen.
Natürlich gibt es noch ein paar mehr Leute, die uns besuchen kamen, doch ich möchte euch jetzt über das Durga Puja erzählen.
 Die Vorbereitung für das Durga Puja kommt in einer Zeit, wo die letzten großen Regenschauer kommen, nach denen sich die schwüle Luft verzieht und die Temperaturen um ein paar Grad fallen. Auf einmal ist jeder unglaublich beschäftigt, was aber wieder erwarten nicht in Hetze und Stress endet, sondern in einem fröhlichen und effektiven Miteinander. Jede Gemeinde baut mit vereinten Kräften das Puja Pandal, die Tempelhalle aus Bambus und bunten Stofftüchern, deren Farbintensität aus einer Waschwerbung kommen könnte. Über Nacht wird aus einem Bambusgerüst ein großer Tempel mit bunten Wänden aus Leinen mit Balkonsund aus dem nächsten ein ägyptisches Grabmal mit Marmorfolie und Styropor-Sandstein. Die Statuen, meist eine Gruppe aus sechs Göttern und drei Tieren, werden in der Nacht vor dem ersten Tag in die Pandals gebracht.
Da das Durga Puja das größte Fest Kolkatas ist, ist es auch das, an dem am meisten Geld ausgegeben wird. Jeder legt sich neue Kleidung zu. Auch ich habe mir gleich sechs Kurtas gegönnt. So sehen die Menschenmassen, die sich durch die vielen Besucher und das Fest an sich auf ein Vielfaches multipliziert haben, so wunderschön farbenfroh, glitzernd und schön aus, dass ich jeden Tag nach einer passenden Beschreibung für meinen Blog gesucht habe und ich mich jedes Mal aufs Neue ratlos in dem überquellenden Farbenmeer verloren habe.
Neben der überwältigenden Schönheit der Menschen, die man erstmal völlig ratlos als gegeben annimmt, fällt einem als zweites die Transformation der Stadt auf. Alle großen Straßen sind meterhoch mit Werbung zugestellt. So dicht, dass man, wenn man sich in einem Bus in der Nähe eines Pandals befindet, nicht einen Anhaltspunkt ausmachen kann, wo man denn gerade ist.
Abseits der großen Straßen und in der Nähe der Pandals wurden in das dichte Gewirr von Kabeln eine Konstellation von Lichterketten und LEDs installiert, die im Rennen mit den europäischen Weihnachtsbeleuchtungen den Sieger markieren würden.
Die ganze Stadt, bis auf das neutrale Stadtzentrum, war mit vielen Lichterketten verhängt, was an sich schon beeindruckend war, aber natürlich war es das Highlight, die Durga Statuen zu sehen. In einem Pandal stand meist eine Gruppe von fünf Statuen, in der Mitte Durga. Zwei bis Drei Meter hoch, auf einem Löwen stehend und in der einen ihrer 10 Hände den Dreizack, der das Böse ersticht. Es ist kein Problem als Weißer in den Pandal zu gehen und Fotos zu machen.
Der erfreulichste Besuch für mich waren Fabian und Antonia. Die beiden Mit-JesuitVolunteers sind aus dem nördlich angrenzendem Bundesstaat Bihar für vier Tage Kolkata und Durga Puja angereist. Nachdem ich sie morgens in der sich von der ersten Puja Nacht erholenden Stadt abgeholt hatte, habe ich ihnen zuerst all meine Einsatzstellen gezeigt, bevor wir gemeinsam die Stadt unsicher gemacht haben. In den Tagen darauf sind wir den Tag über in der Stadt umhergezogen und ich habe den Sightseeing Guide gespielt. Das Wetter hat Gott sei Dank immer mitgemacht und blieb jeden Tag erfreulich gut, sodass wir jeden Tag komplett ausschöpfen konnten. Der Abend wurde dann in der Temple Gegend oder am Ganges, besser gesagt am Howrah genutzt. Wir haben viel Pandaljumping gemacht. Das bedeutet, man fährt zu einer Metrostation, kommt an die Oberfläche mitten in der Tempelregion und wird vom Strom der Menschen erfasst. Dieser Wellenartige Strom (Abhängig von der Metro) trägt dich dann durch die Stadt, Pandals, Märkte und Straßen. Es ist also ein unablässiger Puja-Train, aus dem man nur mit Hilfe seiner Ellbogen aussteigen kann.
Allerdings war nicht alles so rosig, wie wir es erlebt haben. Denn leider konnten wir die 6 Meter hohe Gewinnerstatue nicht sehen, da sie nach einer Stampede, die auch Tote gefordert hatte, verhüllt worden war.
Die Besonderheit der letzten Tage des Festes liegt darin, dass in den letzten zwei Tagen des Festes die Statuen der Mother Ganga wieder zurückgegeben werden. Die Zeremonie der Opferung wird am Howrahufer unter Ausschluss von Andersgläubigen durchgeführt.
Unser letzter Tag war besonders absurd. Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Mein Plan, Antonia und Fabian nach Bihar zu begleiten und dort eine Woche zu bleiben war schon vor langer Zeit von Father Saju abgesegnet worden. Am Abreisetag hatte Fabian Geburtstag und wir hatten einen Kuchen gekauft, den Saju noch vor dem Frühstück anschneiden wollte. In guter Indischer Manier wurden uns mehrere Stücke fetter Sahnekuchen mit Rumtrauben aus Deutschland auf nüchternen Magen reingedrückt und ich glaube, ich habe insgesamt fünf Stücke gegessen. Ich war ja schon davor von der doch sehr anstrengenden Woche erschöpft, doch nach dem Kuchen kapitulierte mein Körper endgültig. Wir haben dann nach dem Lunch Kalahrdaya verlassen und unser Gepäck in einer Kommunität in Kolkata gelassen. Ich, der ich inzwischen von Schwindel, Gliederschmerzen und offensichtlich auch Fieber geplagt war, habe dort vier Stunden geschlafen, was allerdings nichts am Zustand änderte. Als wir dann nach einiger Zeit und vergeblichen Zwischenstopps bei Apotheken, (um einen Malaria Schnelltest zu bekommen), beim Bahnhof angekommen waren, konnte ich nur schweren Herzens und nach erneuter Absprache mit Fr. Saju, Fabian die Gastgeschenke in die Hand drücken und mich in ein Taxi nach Hause setzen. Es war natürlich die richtige Entscheidung, das Bett der 14 stündigen Reise vorzuziehen, zumal ich noch die nächsten zwei Tage nur im Bett lag und Weißbrot und Bananen zu mir nam.
Jetzt geht es mir natürlich wieder gut und ich blicke voller Vorfreude auf die vor uns liegende Puja Zeit.


Samstag, 19. September 2015

Mein erster regelmäßiger Eintrag und die Schönheit Indiens




Ja, ich möchte die Routine im Alltag auch auf die doch so große Informationsflut anwenden und jeden Monat einen Blogeintrag ins Netz stellen.
Nachdem ich die vielen Eindrücke in den ersten Wochen nur oberflächlich war nehmen und in Worte fassen konnte, hat sich in der letzten Zeit Routine eingestellt. Jeden Montagmorgen haben wir wie jeden Tag, um 6:30 Uhr eine kleine Morgenmesse. Dann fahre ich mit dem Fahrrad zur Schule gebe meine specialclass in Spoken English, die dank der guten Schüler ganz hervorragend läuft. Darauf fahre ich wieder nach Hause um mich vor und nach dem Lunch auf meinen Nachmittag im Dayan Ashram vorzubereiten. Um Ein Uhr besteige ich dann in der Mittagshitze meinen Drahtesel und mache mich auf den langen Weg durch die Dörfer und Felder bis zum Highway, der mich zur Jesuitenschmiede von West Bengalen führt.
Nach 45 Minuten als Englischlehrer und 45 Minuten als Bengali Schüler, spielen wir bis zur totalen Erschöpfung Basketball, arbeiten eine Stunde im Garten und gehen nach einer kurzen Tee Pause im großen Fischteich schwimmen. So fällt mir der Heimweg auf dem viel zu kleinen Fahrrad meist schwer.Doch hindert mich dies nicht daran die unvergleichliche Vielfalt und Schönheit des ländlichen Indiens wahrzunehmen. Die Frauen, die, unabhängig vom Alter und jeglicher Armut, in farbenfrohen Saris und ruhiger, erhabener Würde ihrer Wege gehen und den Blick pflichtbewusst vom Weißen abwenden, wenn er das geschäftige Treiben beobachtet. Dann natürlich die Natur, die die Sumpflandschaft zum Subtropischen Urwald macht und für uns Europäer exotisch schön ist. Und nicht zuletzt das ständige Bedürfnis nach Verschönerung (so ist zum Beispiel jeder Lastwagen in vielen Farben mit Bildern und Symbolen verziert). Doch das was am meisten beeindruckt, ist das Gesamtbild. Eigentlich sieht alles so aus, als wäre es alles einmal sehr schön gewesen, aber das macht eben den Charme von Indien aus.
Der Rest der Woche unterrichte ich normalerweise von 9:30 Uhr bis um halb zwei und habe nachmittags entweder Englisch-, oder Bengali Unterricht.
Am 04. September haben wir in der Schule den Teachers Day gefeiert. An diesem Tag wurden wir in die Aula geführt um für uns moderne und traditionelle Tänze aufzuführen, Gedichte vorzulesen, zu singen und um uns Geschenke zu machen. So hat jeder Lehrer einen Regenschirm, einen Rotstift und ein großzügiges Essenspacket bekommen.
In dieser Woche habe ich allerdings nur meine geliebte specialclass unterrichten können, von der zum Teachers Day ich ein extra Geschenk bekommen habe.
Denn ich wurde von Fabian (zwoelfmonateindisch.blogspot.de) und Antonia (antonia-in-indien.jimdo.com) auf die Registrierung hingewiesen, die ich vor vier Wochen hätte machen sollen. Aus dem Grund der Verspätung musste ich nun den latefee von 30$, also 1800 Rupien bezahlen. Da FatherThottem mit einer Erkältung im Bett lag, bin ich also zum ersten Mal alleine in die Stadt gefahren…
Mein Auftrag war das Geld bei der RBI, der Reserval Bank ofIndia zu zahlen und eine Kopie des Formulars T7 zu erhalten. Ich bin also mit, wie ich finde souveränen Tuktuk und Metro Fahrten in das große Bankenviertel von Kolkata gefahren. Nachdem ich die richtige Bank gefunden habe und das Formular T7 ausgefüllt habe scheiterte mein Vorhaben vorerst, weil es ja sonst zu einfach gewesen wäre. Man nahm das Geld nicht an, weil angeblich eine Unterschrift vom „Writer’s Building“, einem ähnlich großen Haus gegenüber auf dem Formular fehlte.
Nach zahlreichen Besuchen zahlreicher Büros im Writer’s Building, wurde ich an die Finanzabteilung des Hauses verwiesen, welche sich in der Lyons Range 4 befand. Nach einer langen Fragerei nach der Lions street 4, (zu meiner Verteidigung, im Writer’s Building konnte keiner Englisch und mein Bengali ist noch nicht so gut. Denkt mal an das Beamten-Deutsch) habe ich die Finanzabteilung dann doch gefunden. Dort konnte keiner Englisch, weswegen ich zum Payment andAssesment Office II geschickt wurde, welches ich nach einem langen Marsch durch das Muslimische Viertel erreicht habe. Die Beamten dort versicherten mir, dass ich die besagte Unterschrift nur bei ganz wenigen Formularen und eben nicht meinem benötige und nach langem Betteln bekam ich wenigstens eine Telefonnummer als Beweis.
Ich also wieder zur RBI, diesmal mit dem Taxi, und wieder wurde das Formular abgelehnt. Dann habe ich die Telefonnummer auf den Tresen geknallt und sagte nur „rufen sie dort an“. Plötzlich war ich hinterm Tresen, mit einem Dutzend Beamten um mich herum, die alle mit vollem Mund diskutierten. Ich hatte währenddessen mit dem Becher Cha, den man mir angeboten hatte Platz genommen.
Letztendlich durfte ich dann doch (man beachte den Sarkasmus), Gott sei Dank, die 1800 Rupien zahlen und eine Kopie des Formulars behalten. Nach drei weiteren Versuchen die Registrierung bei der zuständigen Polizeiwache abzugeben, habe ich es endlich geschafft.
Allerdings war ich aus einem einfachen Grund nie bei meinen Nachmittagen in Kolkata schlecht gelaunt. Ich liebe diese Stadt.
Kolkata ist bestimmt zwei bis drei Grad wärmer als die Umgebung der Stadt, wodurch man durchgehend schweißgebadet ist. Und man lernt diesen Zustand lieben. Diese Feuchte Hitze ist der Grund für den unverwechselbaren Geruch nach Meer, Tieren, dem ständigen Lebenswillen von Mensch und Natur. Nach muffigen, alten, verrosteten Maschinen, Müll, Tempeln, Basaren, und nach Tee Shops. In einem guten Buch ist ein ähnlicher Geruch als "der übelste Wohlgeruch der Welt" bezeichnet worden und ich finde, dass passt ganz wunderbar.
Mit der Luft und dem Geruch atmet man gleichzeitig Wasser, Abgase und Staub. Um sich darüber zu beschweren würde niemandem einfallen, denn der wilde Tanz von Bussen, Lastwagen, den Ambassadors, Motorrikschas und Motorrädern hat kein Ende und ist unglaublich aufregend, wenn man daran teilnimmt. Es kommt selten vor, dass man ein Vehikel zu Gesicht bekommt, das dem deutschen TÜV die Stirn bieten könnte und das stimmt mit dem Zustand der meisten Gebäude überein. Auch hier hat bestimmt alles mal für eine Woche frisch ausgesehen. Doch das hätte aber dem Image und dem Charme dieser ehemaligen Piratenstadt geschadet.
Wer mich kennt, der weiß, ich liebe das geordnete Chaos. Betrachtet man Kolkata objektiv, sieht man nur pures Chaos, nimmt man aber am Chaos teil, dann wird eine Ordnung erkennbar. Ich liebe diese Stadt.

Sonntag, 23. August 2015

Mein Independence Day

Happy Independence Day!


Saju ist mittlerweile wieder in Kalahrdaya angekommen und Sajus Ankunft hat das Kulturzentrum in eine Art Besucherzentrum verwandelt. So kommen immer Patres oder Bewohner von Bakeswar und Ragupur (Nachbardorf, in dem auch meine Schule ist) und bringen Früchte zur Genesung und tragen zusätzlich zur Gestaltung des Tages bei.
Ich habe für und mit Saju ein paar Dinge erledigt und deshalb meine Besuche des Unterrichts in der Schule erstmal zurückgestellt. Durch unsere zahlreichen Gäste in den nächsten Tagen kamen auch viele Einladungen zum Lunch und Dinner, daher machten wir uns das eine oder andere Mal auf, durch den knöchelhoch mit Wasser gefüllten Weg, in das Dorf Bakeswar. Oder fuhren mit einem Jeep voller Patres nach Calcutta. So auch am 09.08. als wir in die St. Lawrence High School zum großen Abendlichen Festessen eingeladen waren. Da alles hinter der Handbremse keinen Sicherheitsgurt anlegen muss, bzw. kann, nahmen Brother Felix, ein Father und ich im Kofferraum Platz. Nach eineinhalb Stunden Gewürfel im Kofferraum (die Straßen sind schlechter als in Berlin) sind wir auf dem großen Schulgelände angekommen.
Die St. Lawrence School muss wohl an die 2500 Schüler fassen und dementsprechend groß war auch das Dinner. Neben allen Jesuiten der Stadt und den Holy Cross Schwestern kamen auch der Bischof und Erzbischof, durch dessen Anwesenheit einige restaurierte Räume der Schule eingeweiht wurden. Ich nahm zusammen mit Brother Felix am Novizen-Tisch Platz und hatte einen wahrlich gewinnbringenden und lustigen Abend. Denn ich wurde eingeladen, und mehrfach per SMS daran erinnert, täglich mit den Novizen auf ihrem Gelände Basketball zu spielen und schwimmen zu gehen. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, da ich mit dem Fahrrad zum Novizenashram eine dreiviertel Stunde brauche. Und das bei der Hitze..
Jedes Fest, und dazu gehört auch ein Heiligengedenktag, wird hier mit gutem Essen und Liquor gefeiert. Dazu gehört auch die Silberhochzeit meiner Eltern, die wir im kleinen Rahmen feierten und auch die Hochzeit der Schwester eines Jesuiten, an der Father Thottem und ich teilnahmen.
Das Zeremoniell der Hochzeit war zum Missfallen von Father Thottem sehr westlich geprägt. Dass Essen fand im Haus der Braut statt, welches völlig von Leuten überfüllt war, die ihre Geschenke (Stahleimer und –wannen) überreichen wollten. Die eigentliche Feier fand aber die nächsten zwei Tage im Haus des Bräutigams statt. Father Thottem und ich sind nach dem Essen zurück nach Kalahrdaya gefahren und somit waren die Feierlichkeiten für uns beendet.
Die nächsten Tage blieb ich zu Hause, da ich mir eine heftige Erkältung geholt hatte, die ganze vier Tage andauerte. Ich lernte daher viel Bengalisch, doch Saju merkte schnell, dass ich den regionalen Akzent übernommen hatte. Da Rakesh wegen seines wachsenden Wasser-Business auch immer weniger Zeit hatte, war es an der Zeit den Bengali Lehrer zu wechseln.
Rajesh, mein neuer Bengali Lehrer, spricht leider kein Englisch und daher haben wir die Verben erstmal Verben sein lassen und er hat mir Lesen und Schreiben beigebracht. Lesen klappt schon ganz gut nur beim Schreiben kann ich mich oft nicht an den gewollten Konsonant erinnern (das Alphabet besteht aus 448 Symbolen).
Nun die Überschrift heißt ja Happy Independence Day.
Jener ist am 15.08. und wird in den indischen Städten groß gefeiert. Ich durfte sogar nach dem Gottesdienst die Fahne in Bakeswar hissen. In Bakeswar wurden allerdings nur den ganzen Tag patriotische Lieder über Lautsprecher gespielt, die dem Tag eine schöne Atmosphäre gegeben haben.
Die Menschen in der Darkness (Nach „White Tiger“ siehe unten) haben den Tag allerdings gar nicht gefeiert, denn die meisten von ihnen sind nicht wirklich frei. Ich möchte euch zu diesem Thema das Buch „The White Tiger“ von Aravind Adiga wärmstens empfehlen, es beschreibt die Lebensverhältnisse der Menschen mit denen ich arbeite sehr gut und verschafft einem ein realistisches Bild über die größtenteils ausweglose Situation der Dalits und die Wichtigkeit von Englisch in Indien. (Englisch oder Deutsch, 188 Seiten, ISBN: 978 1 84887 042 0)
Das heißt für uns gab es auch kein Festessen und keinen Kokosnussschnaps, obwohl der Gründungstag der Societas Jesu, des Jesuitenordens auch am 15.08. ist.
Es ist immer noch Regenzeit in Indien, das bedeutet, innerhalb von fünf Minuten steht alles unter Wasser und der Strom ist aus. In einer solchen Situation hieß es für Saju und mich: Ab in die Stadt!
Wir sind also mit den Tucktucks zur Metro und haben den Pater Provinzial besucht. Nachdem wir dort unser Lunch hatten, haben wir ein bisschen Geld gewechselt und für mich eine Gitarre gekauft.
An diesem Tag sollte ich eigentlich mit meinem Unterricht in St. Paul beginnen. Saju hat meine Feuertaufe aber auf den nächsten Tag verschoben. So habe ich den Tag darauf meinen ersten Tag als Lehrer ohne professionelle Aufsicht, quasi als meinen eigenen Independence Day verbracht.
Um 09:30 Uhr beginnt meine Special Class. Das sind erst 16, nun 20 interessierte und gute Schüler, die mit mir Betonung und Lesen üben. Die Klasse gewinnt an Beliebtheit, denn es kommen immer mehr Schüler und fragen, ob sie auch teilnehmen können. Es kommen auch Schüler zum Rektor und fragen, ob ich nicht mal ihre Klasse unterrichten könnte.
 Um 11:00 Uhr beginnt die erste Stunde. Eine Stunde dauert 40 Minuten und es gibt nur eine 30 Minuten Pause nach der vierten Stunde, die um 13:30 Uhr endet und für mich den Unterrichtstag abschließt.
Meine Klassen bestehen aus 60 – 80 Schülern und ich unterrichte Klassen aus dem Bereich 6 – 8, die mit deutschen Klassenstufen vergleichbar sind, und ich unterrichte auch von A bis C (C heißt interessiert und A sind die Sitzenbleiber und Lauten). Zum Beispiel hatte ich an einem Morgen die Klasse VI A mit 84 Schülern, die ich mit megafonartiger Stimme und ab und zu einem Witz bei der Stange hielt. Meine Unterrichtsinhalte sind meist Betonung, kleine grammatikalische Sachen und Leseübungen in Englisch und auf Englisch.
Ich gebe jetzt in Kalahrdaya, dem Kulturzentrum, drei Mal pro Woche Unterricht. Die Schülerzahl hat sich vorerst wegen den Seminaren auf 14 eingependelt und der Unterricht läuft sehr gut. Ja, das Unterrichten macht Spaß, wär hätt’s gedacht. Zudem kommen jetzt jeden Sonntag vier der Novizen und wir machen Unterricht in Kleingruppen, der reiche Früchte tragen wird.
Soweit erstmal. Es gibt natürlich noch ganz viel mehr zu erzählen. Wenn ihr Fragen habt, dann fragt ruhig (alex-wind@web.de). Mein nächster Blogeintrag kommt Anfang Oktober.

Mittwoch, 5. August 2015

Brother Alex


Nun bin ich auch in der Schule angekommen und es beginnt die Zeit, in der ich mich an alles gewöhnt habe.
Ich stehe jeden Morgen um 6:00 Uhr auf, denn um 6:30 Uhr gibt es eine kleine „Sofamesse“ von und für Father Thottem und mich. Nach dem Frühstück fahre ich dann meist mit dem Fahrrad 10 Minuten zur Schule.
Father Thottem (82) ist schon lange in Bakeswar. Er war Lehrer an der Schule, an der auch ich unterrichten werde. Zudem hat er viel für die Verbesserung der Lebensbedingungen im kleinen Vorort von Kalkutta getan. Er ist eine liebenswerte Person, der man das Alter nicht zugetraut hätte.
In der Schule nehme ich zurzeit nur am Unterricht teil. Ab dem 17. August werde ich voraussichtlich meinen eigenen Unterricht machen. So sitze ich in den ersten drei Stunden im Englischunterricht, es werden Erinnerungen wach und gleichzeitig notierte ich mir Tipps für meinen zukünftigen Unterricht.
Die Klassen, die auch ich unterrichten werde, bestehen aus 50 bis 65 Schülern und Schülerrinnen. Das Geschlechterverhältnis ist zwei zu eins, 40 Jungen und 20 Mädchen. Natürlich ist das Interesse ihrerseits groß. Ähnlich wie im Unterricht in Kalahrdaya werde ich das später als Vorteil in meinen Stunden nutzen. Irgendwie muss man ja Ruhe in die Klasse bringen, deren Arbeitsklima dem eines Marktplatzes ähnelt.
Jeder Schüler nennt mich zudem Brother. Ich habe mich mittlerweile ein bisschen daran gewöhnt. Es klingt aber manchmal doch komisch.
Anders als in der High School habe ich im Kulturzentrum Kalahrdaya nur maximal 25 Schüler, wovon in den ersten beiden Stunden 7 (am Do) und 11 (am So) erschienen sind. Grund dafür ist der Regen, der gerade in meiner ersten Woche für Abende ohne Strom und Tage ohne Wasserpumpe verantwortlich war. So habe ich die erste Stunde zum Beispiel mit Taschenlampe unterrichtet. Da ich Spoken English unterrichte ist das auch kein Problem, denn ich versuche mich so viel wie möglich mit den Schülern zu unterhalten ohne die Tafel zu benutzen.
Abends ab 18:00 Uhr bin ich mit lernen dran, denn dann kommt Rakesh, ein junger Geschichtslehrer und Freund, und bringt mir Bangla bei. Und ami bhalo shekhai, ich lerne gut. Doch als jemand, der fast nur Englisch spricht erkennt man wie wichtig der Englsch-Unterricht wirklich ist.
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Father Saju ist seit Mittwoch im Krankenhaus. Er hat sich einer Operation unterziehen müssen und kehrt am 06.08. zurück. Ab dann werde ich sehen, ob ich meinem Leben hier in Bakeswar noch ein Hobby hinzufügen kann…

Dienstag, 28. Juli 2015

Ankunft

Der Flug nach Colcatta lief ziemlich problemlos. Mit AirBerlin über Nacht nach Abu Dhabi, dann weiter mit Etihad nach Colcatta.
Bei AirBerlin war alles so eng, dass man weder schlafen, noch sich richtig entspannen konnte. Da wir einen Gangplatz gebucht hatten, hatte ich die Möglichkeit meine langen Beine auszustrecken. Die Nacht verbrachte ich also hauptsächlich mit Filmen.
In Abu Dhabi hatte ich nervige 7 ½ Stunden Aufenthalt, die ich dazu nutzte eine oder zwei Stunden zu schlafen. So ging ich frühzeitig zu meinem Gate, da ich wieder erwarten nicht im Flughafen von Abu Dhabi Achterbahn fahren oder ins Kino gehen konnte. Daher war ich auch recht weit vorne als es darum ging an Bord des Fliegers zu kommen. Zu meiner Überraschung machte der Beamte mir ein Kreuz über die Sitznummer und murmelte irgendwas von wegen Upgrade.
Etihad Airways hat ja das Image einer sehr angenehmen Fluggesellschaft und ich kann euch sagen, Business Class auf Arabisch ist sehr geil. Und ja ich hatte ein bisschen schlechtes Gewissen als ich meinem Sitznachbarn von meinen Plänen in Indien berichtete, denn ich weiß, dass „Ein Jahr anders leben“ anders gemeint war.
Im Flughafen angekommen nahm ich meine Tasche in Gewahrsam und konnte dank Handynetz die Eltern informieren und Father Saju anrufen. Er und sein Fahrer luden mich in den mit Plastikschutzbezügen versehenen Jeep ein und schon waren wir mitten in der Großstadt Colcatta.
Der Verkehr dort ist genauso wie man sich es vorstellt. Das Hupkonzert gleicht einem Morsecode zur Verständigung inklusive Begrüßung, Überholen, Vorlassen und Abschied. Das Straßenbild in Colcatta ist von Baustellen, von baufälligen Häusern und Hütten, von großen 4-5 Sterne-Hotels, von Hunden und von Palmen geprägt. Weiter außerhalb werden es mehr Palmen, weniger Hotels und noch mehrMenschen.
Als wir in Kalahrdaya (~heart of art)ankamen, wurde mir Father Thottem vorgestellt. Ich konnte mich schnell duschen (nein, keine Kübeldusche) und dann habe ich mit Saju das äußerst leckere und anscheinend doch nicht so bekömmliche Essen verputzt. Die darauf folgende Nacht war dank des Ventilators erträglich. Father Saju und Father Thottem sind wirklich sehr nett und freundlich. Und trotz sprachlicher Hürden kann man sich hier gut unterhalten.
Das Gelände ist sehr groß. Kalahrdaya besteht aus drei einbetonierten Fischteichen und zwei Feldern. In der Mitte des Geländes stehen sechs Häuser aus Ziegeln. Es ist alles sehr gepflegt, die Küche ist ein Schuppen mit offener Feuerstelle, wo für alle gekocht wird. Unsere Gäste sind meist Journalisten, die Saju interviewen und ihn über das Projekt Kalahrdaya ausfragen. Oder es sind Fathers von der Schule. Einer wird mit mir eine Stunde täglich Bengalisch üben.
Zu unseren Gästen gehören aber auch streunende Hunde, Geckos an der Wand und Ratten im Dach. Wer mich kennt, der weiß, es stört mich nicht im Geringsten. Auch die Mosquitos sind nicht so zahlreich und penetrant wie erwartet.
In der ersten Woche im August werde ich mit dem Unterricht im Kulturzentrum beginnen und in der darauf folgenden Woche werde ich langsam beginnen den Unterricht in der Schule ins Auge zu fassen. Bis dahin hört ihr also erstmal nichts mehr von mir.

Und jetzt die Bilder

Montag, 20. Juli 2015

Aufbruchstimmung

Bald ist es nun soweit, in fünf Tagen sitze ich im Flieger nach Abu Dhabi. Von dort werde ich dann am Mittag des 26.07. nach Kalkutta fliegen.
Ich werde vom Flughafen abgeholt und nach Bakeswar gebracht werden. Meine Mentoren Father Joti und Father Saju werden mir in der darauf folgenden Woche die Umgebung, alle wichtigen Kontaktpersonen, -stellen und die für mich wichtigen Einrichtungen zeigen.
Aber jetzt bin ich erstmal noch in Deutschland, mit der Familie auf Föhr und wir alle sind natürlich aufgeregt. Meine Eltern wahrscheinlich mehr als ich, denn ich bin der Einfachheit halber "nur" voller Vorfreude und möchte los.
Die Tasche ist soweit gepackt und das Gewicht hat noch fünf Kilo Platz nach oben. Die notwendige Technik scheint zu funktionieren, der Rest ist Spekulation. Passt der Steckeradapter? Reicht die Kleidung? Was kann ich alles in Kalkutta selbst kaufen? Habe ich dort überhaupt Internet?
Bei dem Meisten ist es auch nicht schlimm wenn sich das erst in Indien herausstellt, aber es macht Spaß zu spekulieren.

Und so hat jeder seine Erwartungen und Hoffnungen, ob dass alles so eintrifft? Sicher nicht, aber es wird schon gut gehen. Und wenn ihr das nächste Mal etwas von mir zu lesen bekommt, dann habe ich in Indien zumindest manchmal Internet.
Adab! Euer Alex

Freitag, 15. Mai 2015

Hallo!

Hallo ihr lieben Freunde, Verwandten und Interessierten!
Dies ist der erste Eintrag auf meinem Blog für mein Auslandsjahr in Indien.
Wie ihr wisst, werde ich ab dem 25.07.2015 in Bakeswar sein und dort als Jesuit Volunteer leben, arbeiten, lernen und helfen. Ich werde hoffentlich noch vor der Abreise eine kleine Zusammenfassung meiner Erwartungen publizieren.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!